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Palud

Das einzige Vogelschutzgebiet in Istrien liegt zwischen Rovinj und Bale. Das Feuchtgebiet entstand durch Abschmelzen des Eises und durch Überschwemmung dieses Karsttales. Es füllte sich vorwiegend mit Süßwasser aus Quellen und kleineren Bächen aus der Nähe wie auch aus benachbarten Wäldern und Weiden. In der Regenperiode umfasst es 20 Hektar, während es in der Trockenzeit mit einer Fläche von nur 2  Hektar und einer bis zu den Knien reichenden Wassertiefe wesentlich kleiner ist.

Zur Zeit Österreich-Ungarns wurde vom Sumpf bis zum Meer ein Kanal gegraben, damit der Salzgehalt des Wassers im Sumpfgebiet erhöht wurde, um die Entwicklung der Stechmückenlarven, der Erreger der Malaria, zu verhindern. Diese Verbindung des Sumpfgebietes mit dem Meer zog in Palud neue Bewohner an. Meeräschen  und Aale kamen hinzu, Fische, die Brackwasser mögen, aber auch andere Fische auf der Suche nach Nahrung. Der Artenreichtum und die Anzahl der Vögel, die hier ständig oder vorübergehend leben, sind das wichtigste Merkmal dieses Feuchtgebietes. Ihr größter Teil ist von Schilf, Teichrohr und Binsen bedeckt, drum herum stehen dichte Wälder mit eindrucksvollen Exemplaren von Flaumeichen und Steineichen. Am nördlichen Teil gibt es einen richtigen Urwald mit Weiden, die zusammen brechen und im Sumpf verfaulen und damit Nahrung für die Tiere ergeben. Die Wassertemperatur steht in einem Ausgleich mit der Atmosphäre, zwischen 5 und 32 Grad Celsius mit den niedrigsten Temperaturen im März und den höchsten im Juli. Für das Sumpfgebiet ist eine schwache Sättigung mit Sauerstoff, besonders im Sommer, kennzeichnend. Der Wasserspiegel hängt vom Meeresspiegel ab. Der Boden trocknet wegen des Zuflusses von Meereswasser nie aus. Die extremen Lebensbedingungen in diesem Sumpfgebiet lassen eine charakteristische Wasserfauna mit einer kleinen Artenzahl, aber einer großen Zahl von Einzelpflanzen, entstehen. Das Wasser ist reich an Plankton. Schildkröten und Aale gibt es während des gesamten Jahres.
Vergessen wir nicht, dass in Palud mehr als 200 Vogelarten leben.

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