Svetvinčenat - Tinjan - Pićan - Gračišće

Gračišće

Obwohl man hier auch vor der Zeit des römischen Reiches siedelte, bekam es den Namen Gračišće von Slawen, die es im 6. und 7. Jahrhundert besiedelten. Ihr geistiges Erbe erkennen wir im Namen des Berges Perunčevac, der nach dem wichtigsten slawischen Gott Perun benannt wurde, aber auch in der 1000-jährigen Verehrung von Svantovid, von dem, wie man annimmt, der christliche Heilige Vitus abstammt, der Beschützer der Pfarre von Gračišće.
Die Stadt war einst von Mauern umgeben, von denen nur der Turm aus dem 15. Jahrhundert erhalten blieb. Schon damals lebten in Gračišće freie Bauern, Landadelige mit kroatischen Familiennamen.
Die Mehrzahl der Wohnhäuser haben Inschriften mit eingemeißelten Daten aus dem 15. Jahrhundert. Gračišće war durch Jahrhunderte eine beliebte Sommerresidenz der Bischöfe von Pićan, die hier einen Palast hatten.

Damals wurde die „Kommunale Verwaltung“ mit einem Gespan, Richtern und Altenrat  begründet. Der von einem üppigen Grün umgebene Ort mit einem reichen architektonischen Erbe liegt auf einem Felsen über dem Feld von Čepić, von wo sich ein wunderschöner Blick auf die umliegenden Berge, die Učka, die Julischen Alpen und Dolomiten, bietet. Gerade da, zwischen Gračišće und Pićan, findet sich eine geschützte 570 Hektar große Landschaft mit ungewöhnlichen geologischen Erscheinungen, wo die Verschiedenartigkeit des Bodens, des Mergels und des Kalksteins, ein besonders zergliedertes Relief schuf: im Mergel formten sich Dolinen, während der festere Kalkstein höhere kleine Hügel und Gipfel bildete, die diese paradiesische Landschaft ausmachen. Vergessen wir nicht die Grotte Bregi als längste istrische Höhle. Sie wurde bis zu einer Länge von 2045 Metern erforscht und ist noch nicht für eine breite Öffentlichkeit zugänglich.

Die Schönheit von Gračišće kommt mir ihrer charakteristischen Architektur noch dazu.
Im Ort steht die Kirche der Heiligen Maria aus dem 15. Jahrhundert mit Fresken und einem romanischen Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert. Dazu die Kirche des Heiligen Anton aus Padua aus dem 14. Jahrhundert, die ehemalige Bischofskapelle, wie auch die Kirche des Heiligen Pankratius aus dem 15. Jahrhundert. Die  Pfarrkirche der Heiligen Vitus, Modestus und Cresentius aus dem 17. Jahrhundert bewahren die Statue des Heiligen Vitus mit einem Modell der Stadt, das perspektivisch die Stadt im 15. Jahrhundert zeigt. Der 30 Meter hohe Glockenturm stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Der Palast der Familie Salamun aus dem 16. Jahrhundert ist ein schönes Beispiel venezianischer Gotik.
In der Nähe führt der 11 Kilometer lange Wanderweg des Heiligen Simeon vorbei, an dem die kleine Kirche des Heiligen Stephans und der Maria Magdalena aus dem 15. Jahrhundert liegen.  

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