Izola
An der nordwestlichen Küste Istriens, auf einer ehemaligen Insel, liegt die einzige istrische Küstenstadt, die sich der Geschichte des Thermaltourismus rühmen kann.
Aus dem 1. Jahrhundert vor Christus, als die Insel besiedelt wurde, stammen die ältesten Spuren eines großartigen luxuriösen Gebäudekomplexes einer römischen Villa und einer Anlegestelle an der Küste in der Simonbucht, nur einen Kilometer von Izola entfernt. Das war ein wichtiger Wirtschaftskomplex, der mit den anderen Villen auf der Insel gemeinsam bestand.
Die erste Befestigung der römischen Besiedlung stammt wahrscheinlich aus der Spätantike. Das Leben in einem derart geschützten Ort wurde im frühen Mittelalter fortgesetzt. Kaiser Otto I. schenkte Izola im Jahr 972 dem venezianischen Dogen. Izola kam aber bald in den Besitz des Patriarchen von Aquileia. Danach wurde Izola im Jahr 1031 von dem mächtigen Patriarchen von Aquileia, Popone, den Benediktinerinnen aus dem Kloster der Heiligen Maria in Aquileia geschenkt. Sie hoben das Zehent ein, die Zivilherrschaft vertrauten sie ihrem eigenen Verwalter an. Über alle Ereignisse führten sie ein Verzeichnis, so dass wir in ihrem Archiv Dokumente über das Benediktinerkloster finden, das in Izola im 13. Jahrhundert erwähnt wurde, wie auch über das Kloster der Hl. Katharina, das seit dem 15. Jahrhundert erwähnt wurde. Außer es handelt sich um ein Kloster mit einer anderen Bezeichnung. Die Jahrhunderte zwischen ihrer Erwähnung waren für Izola schwer, weil es von der ständigen Rivalität und dem Kampf zwischen Koper und Piran beeinträchtigt wurde. Die im Laufe des 13. Jahrhunderts erkämpfte Selbständigkeit dauerte nur kurz: schon 1280 kam Izola unter die Herrschaft Venedigs.
Die Erneuerung und der Ausbau von Kirchen und Palästen verstärkten sich im 15. und 16. Jahrhundert. Damals baute man den Palast Mansioli (1470), dessen in der Renaissance umgebauter Teil den Namen Palast Lovisato bekam. Das Rathaus wurde gebaut, die Basilika des Hl. Maurus (1547) vergrößert und die alte achteckige Pfarrkirche der Hl. Maria von Alieto (1553) umgebaut. Auch das Franziskanerkloster wurde errichtet. Ein neuerlicher Aufschwung der Bauten ereignete sich im 18. Jahrhundert, als die Kirche der Hl. Maria von Alieto renoviert wurde, während am Rand des mittelalterlichen Stadtkerns der herrschaftliche Palast der Familie Besenghi degli Ughi gebaut wurde. Im 19. Jahrhundert änderte die mittelalterliche kleine Stadt ihr Aussehen vollständig. Anfang des Jahrhunderts wurden die Befestigungsmauern nieder gerissen und das gewonnene Baumaterial zur Aufschüttung der Kanäle zwischen der Insel und dem Festland verwendet. Die architektonische Veränderung war nicht die einzige Neuheit.
Die Entdeckung der Thermalwasserquelle in der Nähe der Kirche des Hl. Petrus veränderte die Entwicklung Izolas. Die Thermen wurden schon 1824 mit einem Tanzsaal und anderen Angeboten eröffnet, was Izola in eine populäre Tourismusstadt verwandelte. Später wurden die Thermen zu einem Betrieb einer Fischfabrik umgestaltet, die daneben mit ihrer Tätigkeit in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann und bald zu einer neuen Einkommensquelle der Bewohner von Izola wurde.
Trotz der Kriegsereignisse im 20. Jahrhundert wurde Izola nach den 50-er Jahren zu einer erfolgreichen Stadt mit besonderen Produktionszweigen, von denen der bekannteste die Spielzeugfabrik Mehanotehnika ist.
Besuchen Sie:
Museum der Parenzana, einer Schmalspurbahn, die von 1902 bis 1935 über eine Reihe von Städten Triest mit Poreč verband.
Sehenswertes:
In Izola siedelte sich 1499 der bekannte Kartograph Pietro Coppa an. Im letzten Teil des Buches Del sito de Listria zeichnete er eine Karte Istriens, deren Kopie in Stein gemeißelt im Park des Pietro Coppo im Stadtzentrum besichtigt werden kann. Seine Kartensammlung wird im Marinemuseum in Piran aufbewahrt.