Buje
Auf einem Hügel im Binnenland Istriens liegt die größte Stadt des nordwestlichen Teils der Halbinsel.
Die Architektur der Gradina von Buje ist nicht erhalten, aber zahlreiche Fragmente von Geschirr und Werkzeug jener Zeit. Um die Gradina wurden in römischer Zeit einige Wohn- und Wirtschaftsgebäude errichtet. Der größte Komplex ist der des Heiligen Elias, gleich neben Buje.
Der flache Teil des Gipfels der Gradina wurde in der Spätantike besiedelt, als hierher die Bevölkerung flüchtete und dieses Refugium im Mittelalter eine befestigte Siedlung wurde.
In den schriftlichen Dokumenten wurde es zum ersten Mal 981 als Castrum Bugle erwähnt. Das Aussehen der mittelalterlichen Stadt kann nicht durch materielle Beweise nachgewiesen werden. Aber eine zentrale Kirche stand mit Sicherheit unter der heutigen Pfarrkirche zum Hl. Servol am historischen Hauptplatz.
Die Stadt wurde im Jahr 1412 von Venedig erobert. Der Beginn ihrer Verwaltung wurde durch das Niederreißen der alten Mauern und des Glockenturms gekennzeichnet. Die Mauern wurden jedoch bald erneuert und vor der Stadt entstanden eine Stadtloggia und ein neuer Glockenturm. Auf dem Platz baute man Paläste, von denen der mit einer bemalten Fassade aus dem Jahr 1485 noch erhalten ist. Unweit der Loggia steht die Kirche zur Maria der Barmherzigen. An der nördlichen Wand dieser Kirche wurde das ursprüngliche Hauptportal aus der Renaissance aus dem Jahr 1497 mit einer Inschrift erhalten, die den Donator Pavle Račić erwähnt. Es wird dem Steinmetz Matej aus Pula zugeschrieben. Neben diesen augenscheinlichen Beispielen des Baubooms des 15. Jahrhunderts ist auch der Turm des Heiligen Martin im westlichen Teil des Stadtkerns bedeutend, ein selten erhaltener Teil der venezianischen Mauer.
Innerhalb der Mauern sind vorwiegend Häuserreihen aus der Renaissance und dem Barock erhalten. Die Kirche der Hl. Maria der Barmherzigen wurde umgebaut, neben ihr der Glockenturm und das um die Kirche Herumliegende. Die mittelalterliche Kirche des Hl. Johannes des Evangelisten wurde barockisiert. Der größte Eingriff war der Bau der neuen Pfarrkirche.
Nach dem Niederreißen der vorherigen regelmäßig orientierten dreischiffigen Kirche begann man im Jahr 1754 mit dem Bau einer neuen Kirche. Die Änderung der Ausrichtung der Kirche verlangte wesentliche Abrisse öffentlicher Gebäude am Platz. Übrig blieb der allein stehende Glockenturm, der in der Spätgotik begonnen und im Barock beendet wurde. Erhalten wurde auch die Säulenbasis für die Fahne aus dem 17. Jahrhundert, wie auch ein Patrizierpalast an der Westseite des Platzes. Der ganze Eingriff lohnte sich. Die Pfarrkirche des Hl. Servol wurde mit ihrer Monumentalität, dem Grundriss, aber auch mit ihrem Inventar zu einem der bedeutendsten Denkmäler des Spätbarocks in Istrien.
Zu Beginn der Neuzeit wurde die Frage der Verteidigung aktualisiert. Der südliche Teil der Unterstadt mit der Kirche der Maria der Barmherzigen wurde mit einem neuen Befestigungsring umgeben. Der Eingang in dieses Bollwerk wurde unterhalb des Hauses erhalten, wo sich eine ethnografische Sammlung befindet. Die Häuserreihen in der Unterstadt entstanden im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts. Unter ihnen gab es auch einzelne frühklassizistische Paläste.
Buje behielt das Aussehen einer befestigten Stadt auf einer Erhebung. Im alten Teil kann man noch immer die Merkmale des mittelalterlichen Abwehrringes, der Mauern und der Türme erkennen. Bedauerlicherweise sind die einst reichen Stadtpaläste, der Stolz des alten Buje, heute meist Ruinen.
Besuchen Sie:
Dörfer und kleine Städte des Gebietes von Buje; wenigstens Momjan.
Sehenswertes:
Bei der Besichtigung des Turmes des Heiligen Martin, den Resten der venezianischen Befestigungssysteme im westlichen Teil der Stadt, sollte man nicht gleich ins Zentrum zurückgehen. Wenn man an Häuserblocks dahinter spazieren geht, wird man nicht nur das Ambiente fühlen, sondern man stößt auf die Reste des alten Friedhofs mit der Kirche des Hl. Martin.